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.. ein warmer Tee und eine betrunkene Nacht..

  • Pia U
  • 19. Jan. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. Apr. 2022

Ich habe mir am Vortag die Polaroid-Kamera von meinem Bruder ausgeliehen. Ich habe schon geahnt, dass Momente entstehen, die für immer festgehalten werden sollten... Momente die heute wehtun..


Wir gingen zu mir nach oben. Dein Cowboyhut nahm ich aus dem Auto mit nach oben. Du erzähltest, dass deine Eltern gefragt hatten, wieso du die ganze Zeit zu Hause mit diesem Hut rumrennen würdest...


Durchgefroren bot ich dir einen heißen Tee an. Wir saßen dann auf dem Sofa. Du als Gast hast natürlich den guten Platz auf dem Sofa bekommen.


Wir unterhielten uns über alles mögliche. Dein Studium und meinen Beruf. Du warst so interessiert. Hast jedem meiner Worte gespannt gelauscht und über meine Witze gelacht. Ich zeigte dir mein Klassenheft aus der 7. Klasse über unsere Klassenfahrt auf einem Boot. Ich erzählte dir, wie ich seekrank geworden bin... Meinetwegen würde ich jeden Tag über der Reling hängen, wenn du meine Haare hälst. Solange wir einen gemeinsamen Segeltörn machen.. Segeltörn.. Ein Wort, welches erst durch dich in meinen Wortschatz gekommen ist..


Ich hatte meine Uniform zu Hause. Du zogst gespannt die Weste an und posiertest mit Weste und Cowboyhut. Du schautest dich stolz im Spiegel an und hast so viele Fragen gestellt.


Wir tranken Kiezmische und die Stimmung wurde lockerer. Ich bot dir an, dass du nicht mehr nach Hause fahren müsstest. Das Angebot nahmst du direkt an und hast dir drei Pfefferminzschnaps hintereinander reingekippt. Ich kam kaum hinterher... Wir waren irgendwann betrunken und ich wünsche mir diesen Tag jetzt gerade so so sehr zurück. Ein Neustart.. Für dich und mich..


Wir schossen Selfies mit der Polaroid-Kamera. Erinnerungen für die Ewigkeit. Ich mit dem Cowboyhut, du mit meiner Brille. Bilder, die nur noch in meinem Gedanken existieren.


Keine Ahnung wie spät es war. Aber wir gingen dann in mein Bett. Du in Boxershorts und T-Shit und ich in kurzer Hose und Shirt. Ich erzählte dir, dass ich niemals mit ungemachtem Bett das Haus verlassen könnte.. Du hieltest mich für verrückt. Ich hab auf der Fensterseite gelegen. Heute kann ich hier nicht mehr liegen. Zu oft stelle ich mir vor, dass du bei mir bist und greife dann ins Leere (wie du es einmal so schön gesagt hast). Nie mehr hab ich seit dem auch nur eine Nacht auf der Fensterseite geschlafen.


Ich war so müde und betrunken. Wollte nur schlafen. Am nächsten Tag hatte ich eine wichtige Prüfung. Ich weiß noch, wie ich P. am nächsten Morgen von dir erzählte.. Wir küssten uns trotzdem und kamen uns nahe.


Irgendwann schliefen wir ein. Glücklich. Ich jedenfalls.


Ich wachte irgendwann auf und alles, wirklich alles drehte sich. Ich hatte Angst, mich übergeben zu müssen. Ich ging in mein Badezimmer und fand glücklicherweise die Vomex-Tabletten. Einmal fragte ich dich, wie du mich beschreiben würdest. Du nanntest irgendein Adjektiv und hinzu "etwas Vomex abhängig". So hast nur du gesprochen und ich habe dich so sehr dafür geliebt. Nach der Tablette ging es mir besser. Ich schlief unfassbar gut wieder ein und war glücklich, so einen wundervollen Menschen an meiner Seite zu haben. Ich kuschelte mich an dich. Spürte deine weiche Haut und kraulte das erste Mal deinen Kopf.


Meine Prüfung wartete. P. kam gleich zu Besuch und ich musste dich rausschmeißen. Deine Zahnbürste, welche ich dir am Vorabend gab, hast du komischerweise mitgenommen.. Aber zum Glück auch wiedergebracht. Auf die Frage, wieso du die mitgenommen hast, konntest du mir nie eine gescheite Antwort geben.. Ist auch völlig egal eigentlich..


Dann bist du gegangen. Zur Verabschiedung gab es wieder diese Umarmung. Diese J.-Umarmung, welche ich seit dem nie wieder so oder ähnlich gespürt habe.


Du warst weg.. Aber ich konnte es kaum erwarten, dich wiederzusehen und mit dir Mexikaner selber zu machen..





 
 
 

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