..die Zeit danach...
- Pia U
- 3. März 2022
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Apr. 2022
Ich fuhr von S. nach Hause. Verwirrt. Der Schmerz in mir.. Dich gesehen zu haben.. Deine unbefriedigenden Antworten... Ein Hoffnungsschimmer zerplatzt.
Es war ein Dienstag gewesen, als ich zu dir gefahren bin. Ich hätte Handballtraining gehabt. Endlich wieder Training. Aber ich habe abgesagt. Meinem Trainer gesagt, dass ich mich in einem psychischen Außnahmezustand befinde und keine Kraft habe. Keine Kraft zum aufstehen, geschweige denn Training auf dem Sportplatz zu machen. Also blieb ich fern.
Es war Donnerstag. Zwei Tage später. Ich schickte die E-Mail weg. Ich musste es machen. Es war die letzte Möglichkeit. "Sehr geehrte Frau U. Die Rücknahme ihrer Bewerbung zum Auswahlverfahren für den gehobenen Dienst, Kennziffer xxxxx ist hiermit verzeichnet". Meine Chefin rief mich an, was das solle.. sie stellte unangenehme Fragen, die ich nicht beantworten konnte. Sieben Tage vor der Klausur... einfach hingeschmissen..
Ich schämte mich. Ich hatte wirklich versucht, mich zu konzentrieren. Die Bücher zusammengesucht. Mich an den Schreibtisch gezwungen. Ich wollte klar denken. Ich sagte Mama, dass ich es nicht packen würde. Sie war wie immer verständnisvoll. Versuchte mich aufzuheitern, doch innerlich war ich todtraurig.
Dann kam der Samstag. Ich lenkte mich ab. War wieder nur unterwegs. Belastete Familie und Freunde mit meinen Sorgen. Das schlimmste, vier Wochen Urlaub lagen vor mir. Und keinen Plan, was ich machen soll. Ich überlegte alleine nach Dänemark zu fahren. Doch was wäre da? Ich wäre alleine. Ganz auf mich alleine gestellt. Gefangen in meinen Gedanken. Ich entschied mich in letzter Sekunde dagegen.
Samstagabend. Ich saß mit einer Freundin auf dem Sofa. Spontan überlegten wir nach Mallorca zu fliegen. Und eine Stunde später hatten wir auch schon gebucht. Für Mittwoch. Vier Tage müsste ich noch aushalten. Doch das war okay. Wir buchten keinen Rückflug. Einfach mal schauen wie lange wir bleiben. Auf alles scheißen. Ich verspürte etwas wie Freude.
Und dann starteten die Tage ohne dich. Wo ich dich jeden Tag mehr und mehr vermisst habe. Ich liebe dich J. Und ich werde dich wohl auch immer lieben.
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